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Bildbearbeitung

Wer an dieser Stelle ein Tutorial erwartet, den muss ich leider enttäuschen.

Sich mit der jeweiligen Software vertraut zu machen, ist schon eine aufwändige Sache, aber um auch noch in die Tiefen der Bildbearbeitung einzutauchen, fehlt mir schlicht die Zeit, das Geld und auch der Wille.

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Nicht nur, weil ich aus den analogen Zeiten der Photographie komme, versuche ich, nach wie vor, ein Photo so zu machen, dass  es in Sachen Belichtung, Schärfe und Bildausschnitt weitestgehend für mich passt. Gerade die Wahl des Bildausschnittes - die Bildkomposition - macht doch den intensiven und künstlerischen Aspekt der Photographie aus. Ultraweitwinkelaufnahmen mit hoher Auflösung aufnehmen und dann zu Hause am PC beliebig croppen, ist für mich kein photographischer Ansatz oder Anspruch. Die KI´s werden eh bald alle beliebigen Motive erstellen und die Photos professionell und realitätsidentisch erscheinen lassen. Man wird sich an jeden beliebigen Ort der Welt positionieren können und die KI gestaltet das gewünschte Photo aus jeder Perspektive, zu jeder Jahreszeit  und mit jeder geophysikalisch möglichen, und auch unmöglichen, Licht- und Wettersituation. Ja, Glückwunsch an die entsprechende Nutzergruppe!  Für mich geht es bei der Photographie aber nicht ausschließlich um das Endergebnis, sondern um den individuellen Weg dahin. Ich kann mir einen fertigen Wollpullover "made in Vietnam" günstig kaufen oder ihn selber stricken - das macht für mich eben jenen fundamentalen Unterschied aus.

Bei meinen allermeisten Photos wird der ein oder andere Regler betätigt, um ein wenig mehr Helligkeit, Kontrast oder solch einfache Basiselemente zu optimieren. Oder ich verwende ein Preset, um einen bestimmten Look, der mir gerade gefällt, anzuwenden. Hierbei weiß ich es schon zu schätzen, dass die heutige Software mit KI, in Sachen Rauschunterdrückung, Radierer und Dynamikumfang, so einiges aus dem Raw herausholen können. Meistens investiere ich jedoch trotzdem nur 5 bis 15 Minuten in ein Photo!

Rollfilm

Analoge Photographie als Lehrer

Ich versuche ein Photo gleich so zu machen, dass es in Sachen Belichtung, Schärfe und Bildausschnitt weitestgehend für mich passt.

Gerade die Wahl des Bildausschnittes macht für mich den intensiven und künstlerischen Aspekt der Photographie aus.

Beliebiges Croppen ist für mich kein photographischer Ansatz oder Anspruch.

Deshalb bin ich aber noch kein Raw-Purist. Der Glaube, es gäbe ein unbearbeitets, reines, originales, wahres Photo, ist schlicht ein Irrglaube. Kein analoger Positiv- oder Negativfilm, und auch kein digitaler Sensor, vermitteln oder übermitteln den Dynamikumfang, die Sehkraft und die Wahrnehmung des menschlichen Auges - und dann gibt es ja noch die Verarbeitung und Bewertung des Gehirns, das möglicherweise auch noch völlig subjektiv, emotional, raum-zeitlich-variabel und somit nicht rational angesprochen wird...

Bereits in der Analogphotograhie entschieden die Filmmaterialien der Hersteller und die chemische Entwicklung über das Resultat. Aber auch der Einsatz von Filtern (Polarisation, Neutradichte oder Verlauf) ist bereits ein "manipulativer" Eingriff, der von mir nach wie vor sehr gerne genutzt wird. Ob man einen Verlaufsfilter aus Glas oder per Software einsetzt ist schlicht Geschmackssache, hat aber beides eine Manipulation zum Ziel. Das digitale Raw ist ebensowenig das "sehende Auge", sondern verrechnet 0 und 1 zu einer Bildinformation, die dann auch noch durch interne "Presets", wie die "Standard-Einstellung", aufgehübscht werden. Jedes Photo ist folglich mehr oder wenig "bearbeitet"; "unbearbeitet" gibt es nicht.

 

Für mich bedeutet Bildbearbeitung schlicht: das Photo in die Richtung zu lenken, die den Eindruck wiederspiegelt, den ich vor Ort empfunden habe und manchmal auch den Eindruck, den ich gerne gesehen hätte. Um die Unzulänglichkeiten der Sensorik gegenüber dem menschlichen Auge und der menschlichen Emotionalität auszugleichen, ist Bildbearbeitung für das Resultat ebenso wichtig, wie die technische Bildgestaltung beim Akt des Photographierens. Und schlussendlich sollte erlaubt sein, was gefällt, denn Geschmack ist ja Geschmackssache und Photographie war immer ein künstlerisches Handwerk und keine Naturwissenschaft.

Es gibt kein unbearbeitets digitales Photo

Bildbearbeitung bedeutet für mich schlicht, das Photo in die Richtung zu lenken, die den Eindruck wiederspiegelt, den ich vor Ort empfunden habe.

Bei meiner Software und Hardware bin ich schon eher ein Purist, da ich weder Apple- noch Adobeanhänger bin. Insgesamt bin ich also kein Freund von völlig überteuerten Abo- oder Hardware-Lösungen und verwende gerne durchaus ältere Software bis hin zu Freeware. Ich verwende für meine Raw-Entwicklung DXO PhotoLab 8 und falls notwendig, entwickle ich in Luminar Neo oder Lightroom 5 (alte Presets, die ich nach wie vor schätze) weiter. Für Belichtungs-Bracketing (HDR) verwende ich manchmal noch Aurora, für Focus Stacking Helicon Focus, für Panoramaaufnahmen ICE Panorama oder AutoStitch und wenn es um Ausdrucke meiner alten 8-10MP-Photos geht auch Upscayl (keine bezahlte Werbung).

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